Geschichte des Gemeindeteils Kurzenaltheim
Kurzenaltheim im Mittelalter
Im 6. Jahrhundert wählte sich ein fränkischer Edelherr jene windgeschützte Talmulde des Hahnenkamms aus, in der das heutige Kurzenaltheim liegt, um einen Großhof zu erbauen. Der König hatte ihn hierher geschickt, um seine politischen und militärischen Absichten im Raum der Gelben Bürg durchzusetzen. Damals wohnte man noch nicht ständig in einer Burg, wie es später im Hochmittelalter der Fall war, sondern hauste unten im Herrenhof und wachte nur darüber, dass die Zugänge zur Burg besetzt waren.
Der Großhof hieß ursprünglich Altheim, wobei das Grundwort "-heim" so viel wie Haus oder Einzelgehöft bedeutete. Der Ansitz jenes Edelherren hieß also "altes Haus" und führte zum Ortsnamen "Altheim".
Im 9. Jahrhundert gehörte Kurzenaltheim zur Propstei Solnhofen. Sola, der Gründer des Klosters Solnhofen, schenkte diese kurz vor seinem Tod im Jahre 794 dem Bonifatiuskloster Fulda, so dass die Propstei ein Oberhof des Klosters Fulda war.
Bereits im 9. Jahrhundert war Kurzenaltheim grundherrschaftlich organisiert. Der heutige Meierhof zeugt noch davon, wie damals die Abgaben für die Propstei Solnhofen verwaltet wurden.
Das ganze Mittelalter hindurch blieb Kurzenaltheim, das in einem Güterverzeichnis des Jahres 1150 durch einen Mönch mit Namen Eberhard als "Ober-Altheim" bezeichnet wurde, unter der Herrschaft des Klosters Solnhofen.
Kurzenaltheim in der frühen Neuzeit
Unter dem klösterlichen Hirtenstab ließ es sich für die Kurzenaltheimer zwar ganz gut leben, doch das Dörflein geriet auch immer wieder in Not. Im langsam ausklingenden Mittelalter war "Altheim, ain dorff und mül" in einer Auseinandersetzung zwischen dem Bayernherzog und dem Burggrafen von Nürnberg niedergebrannt worden. Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) zog Kurzenaltheim ebenso in Mitleidenschaft wie die Menschen in anderen Orten.
Der auch als "Obernaltheim" bezeichnete Ort gehörte in alter Zeit kirchlich zur Mutterpfarrei Meinheim, doch bereits im Mittelalter stand hier eine Nebenkirche, die der Heiligen Margaretha geweiht war. Die geistliche Nähe zu Meinheim, wo zeitweise der Schellenbuck kirchlich an Kurzenaltheim angeschlossen war, führte dazu, dass die Reformation im Ort Fuß fasste.
1713 wurden die 33 Untertanen des Verwalteramtes Solnhofen dem Kastenamt Hohentrüdingen zugeordnet. Im Rahmen der Umwälzungen der Napoleon-Zeit ging der Ort 1806 über Ansbach und Preußen an Bayern. 1810 wurde Kurzenaltheim (und auch Wolfsbronn) mit Meinheim vereinigt, 1818 aber wieder getrennt.
Kurzenaltheim im 20. Jahrhundert
Als die Wirren der beiden Weltkriege vorbei waren, kam auch in Kurzenaltheim eine Zeit mit vielen Veränderungen und baulichem Fortschritt. Die Bauern modernisierten ihre Gehöfte und die technischen Entwicklungen hielten mehr und mehr Einzug.
Im Jahr 1954 errichtete die Gemeinde eine zentrale Wasserversorgung, 1962 wurde diese Anlage erweitert. In den frühen 1960er Jahren wurde auch das Wegenetz ausgebaut, 1966 die nach Meinheim führende Gemeindeverbindungsstraße befestigt.
1978 war für Kurzenaltheim die Zeit der Eigenständigkeit vorbei. Im Rahmen der Gebietsreform wurde es der Gemeinde Meinheim zugeordnet, zu der seit 1972 schon Wolfsbronn gehörte. Gleich in den ersten Jahren der Zugehörigkeit wurde das Abwassersystem in Kurzenaltheim installiert.